Blog 3LG #7 - Imst '22 und "Rampensäue"

03.06.22 19:23:33

Imst … seit Wochen als erster “Meilenstein” im Kalender und 3 Tage Radfahren am Stück sind zeitlich sowieso nicht oft drin. Insofern freute ich mich riesig auf dieses KC-Wochenende inkl. meiner Hin- und Rückfahrt mit dem Rad, auch wenn ich den Radmarathon an sich für mich selbst nicht einplante. 


Beim Coaching-Stammtisch am Mittwoch zuvor besprach Stefan die Strecke und gab noch einige Tipps zu "Spickzettel", Schlüsselstellen, Verkehr, Streckenänderung aufgrund Baustelle, Übersetzung und v. a. Pacing.


Insbesondere für den Haimingerberg, quasi eine einzige große Rampe, gab's die Ansage: 

"'Tempomat' und dann pacen, pacen, pacen!"

Neben der Vor- war auch die Nachbesprechung beim Coaching-Stammtisch sehr hilf- bzw. aufschlussreich ... in der Analyse war gut ersichtlich, wann Marianne mit einer passenden Gruppe unterwegs war und wann sie sich komplett alleine durchboxen musste.


Hier geht's zu Martins Bericht, der das Event organisiert hat. Von Marianne und mir ergänzend ebenfalls noch ein paar Eindrücke:

 

Tag 1 - Anreise

 

Die Route bis Imst hatte ich schon seit Tagen parat und eigentlich wollte ich sie via Garmisch komplett mit dem Rad zurück legen. Allerdings war das Wetter (inkl. Gewitterwarnung) schon morgens ziemlich mies. Also aktivierte ich Plan B und fuhr mit dem Zug bis Seefeld in Tirol, für die restlichen knapp 50 km sollte es dann mit dem Rad gut gehen. Mehr als ein paar Tropfen bekam ich dann auch nicht ab, die lange Abfahrt von Mösern runter nach Telfs machte riesig Spaß und der Innradweg (Tiroler Oberland) ab dort war sehr abwechslungsreich zu fahren (u. a. gibt es die „Apfelmeile“ in Haiming und eine 18% Rampe vor Imst).


Abends ging's zum sehr unterhaltsamen, gemeinsamen Abendessen mit all denjenigen KClern, die schon am Vortag angereist waren und die ich z. T. noch gar nicht oder rein z. B. vom Online-Coachingstammtisch kannte. Ihre Tour tagsüber inkl. Arlbergpass, Flexenpass und Hahntennjoch war wohl traumhaft schön. Dazu eröffnete sich im Gespräch für mich ganz neu die Möglichkeit, für den Radmarathon nachzumelden und im Anschluss mit dem Auto zurück nach Hause gebracht zu werden - das wollte ich mir noch in Ruhe überlegen.

 

Tag 2 - Timmelsjoch

 

Für den Tag vor dem Rennen war ursprünglich eine ganz lockere und kurze Ausfahrt geplant, das Timmelsjoch vor der Nase reizte aber dann doch. Wir ließen es entspannt angehen, da wir wussten, dass einiges auf uns zukommt. Außerdem verlor Mariannes Vorderreifen immer wieder Luft und wir mussten daher zwischendrin den Schlauch wechseln. Während der ca. 2 Std. bergauf ab Sölden legten wir weitere Pausen für die „mobile Werkstatt“ durch Thorsten ein, der Mariannes Reifen im Auge behielt und mir etwas unterhalb der Mautstelle - unserem Ziel für diesen Tag - auch noch meine Schaltung nachstellte, nachdem plötzlich klar geworden war, dass ich eigentlich noch einen (dringend benötigten) kleinsten Gang übrig hätte … 

Ein ganz neues Fahrgefühl! Allerdings waren die Beine da schon ziemlich durch.

 

Zurück ging es dank des umgekehrten Höhenprofils deutlich schneller und in Imst konnten sich alle noch gut für den nächsten Tag vorbereiten und z. T. sogar die Strecke zur Besichtigung mit dem Auto abfahren. Zum Abendessen war die Runde dann nochmal größer, die Attacken für das Rennen wurden geplant, außerdem die Bezwingung des „Scharfrichters“ Haimingerberg „natürlich auf dem großen Kettenblatt“ ;-) . So spannend der Radmarathon weiter für mich klang, so “richtig” fühlte sich dann doch die ursprünglich geplante, lange Heimfahrt "solo" für mich an, weswegen ich mich gegen eine Nachmeldung entschied.


Tag 3 - Rennen bzw. Heimfahrt

 

Der Start des Radmarathons war für 07:30 Uhr angesetzt und der Start nur einen guten km vom Hotel entfernt. Ich wollte die Heimreise über Leutasch mit 150 km eigentlich möglichst früh antreten, entschied mich kurzfristig aber doch dafür, die anderen vorher noch zum Start zu begleiten und bin darüber sehr froh! Die Stimmung war fantastisch, die Rennatmosphäre mitreißend, das Wetter versprach einen Traumtag und machte gute Laune. Alle begaben sich in die Startaufstellung, schließlich fiel der Startschuss und das Feld fuhr unter „Thunder“ von AC/DC an mir vorbei auf die Strecke. Ein sehr beeindruckender Anblick!

 

Auf der Heimfahrt kamen mir fast bis Telfs immer wieder einzelne Fahrer des Radmarathons entgegen, wodurch ich vom Rennen auch noch etwas mitbekam. Am Telfser Berg mit seinen ca. 600 hm auf 7 km und das mit Gepäck war ich wieder extrem dankbar für meinen „neuen“ kleinsten Gang. Die restliche Route über Leutasch, Mittenwald, Walchen-, Kochel- sowie Starnberger See war wunderschön und sonnig, allerdings auch sehr windig. Ca. 30 km vor Zuhause bezwang ich als letzte Herausforderung für dieses Wochenende die mir bisher noch unbekannte „Rampe des Schreckens“, den Schlossberg in Eurasburg mit bis zu 18% Steigung … ob ich aber noch zur richtigen „Rampensau“ mutiere, werden wir sehen ;-) .

 

Unterwegs habe ich mich sehr über die Info gefreut, dass alle KCler beim Radmarathon gut durchgekommen sind und auch Marianne an diesem Traumtag mit vielen weiteren Fahrrad-Enthusiasten einen super Auftakt in ihre Outdoor-Saison erlebt hat. 

Hier ihr Bericht dazu:

 

„Ich fuhr Strecke B, die wie Strecke A aufgrund einer Baustelle deutlich verkürzt wurde. Mein Ziel war, die verbleibenden 72 km mit gut 900 hm vor allem unfallfrei zu absolvieren. Nach dem Start gab es die übliche Hektik und Positionskämpfe, dann konnte ich gut bei einer Gruppe bis zum Anstieg Richtung Holzleiten mitfahren. Im Anstieg zog es die Gruppe auseinander und jeder schaute für sich, wie er die Höhenmeter in seinem Tempo bewältigen kann. Die Abfahrt über Obsteig nach Telfs absolvierte ich am Ende einer Gruppe bis Silz, wo ich den Anschluss leider aufgrund des hohen Tempos verlor - da scheint die eingenommene Nahrung bei den anderen besser oder schneller angeschlagen zu haben als bei mir.

Somit war ich dann eine Weile alleine unterwegs bis Höhe Bahnhof Oetz. Dort gabelte mich eine 4er-Gruppe auf und wir kamen zusammen gut bis zum Anstieg bei Roppen. Nach den restlichen 10 km im hügeligen Gelände erreichte ich mit einer Zielzeit von etwas unter 2,5 Stunden und als 12. von 22 Starterinnen in meiner Klasse glücklich und gesund das Ziel.“

 

Wir hatten beide somit ein top Wochenende inkl. intensiver Trainingseinheiten!

Von Freitag bis Sonntag kamen bei mir insgesamt ca. 15 Stunden auf dem Rad für 334 km und 4.101 hm zusammen. 

Für die nächsten Wochen würde ich nun gerne das Bergtraining intensivieren, um mich gut auf das Stilfser Joch vorzubereiten. 

Mal sehen, was der Trainingsplan sagt ;-) .

 

Eure Astrid


Mariannes Radmarathon & Analyse

Eindrücke vom Wochenende